Archiv 2023
Wir trauern um Günter Schuchardt
Der Vorstand und die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle des Museumsverbandes Thüringen e. V. trauern um ihren ehemaligen Präsidenten Günter Schuchardt.
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Der Ort, mit dem der Name von Günter Schuchardt immer verbunden sein wird, ist die Wartburg. Schon als junger Mann arbeitete er dort in den Semesterferien als Fremdenführer. Seit 1987 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, von 1995 bis 2021 schließlich Burghauptmann. In dieser Zeit wurde die Wartburg als erste deutsche Burg in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. Unter seiner Regie fanden zwei große und sehr erfolgreiche Thüringer Landesausstellungen statt, „Elisabeth von Thüringen. Eine europäische Heilige“ 2007 sowie „Luther und die Deutschen“ als Höhepunkt der Lutherdekade 2017. Die Wartburg wird von vielen Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft besucht. So konnte Günter Schuchardt neben mehreren Bundespräsidenten und zahlreichen Bundesministern den französischen Staatspräsidenten François Mitterand und den US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton begrüßen. Neben seinem Amt als Burghauptmann war Günter Schuchardt in vielen weiteren Gremien tätig, darunter in der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen, im Thüringer Landesdenkmalrat, in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften sowie – als Vertreter des Freistaats Thüringen – im Verwaltungsrat des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.
Günter Schuchardt gehörte 1990 zu den Gründungsmitgliedern des Museumsverbandes Thüringen e. V. und war seit 1995 im Vorstand tätig. Von 2003 bis 2019 war er Präsident des Verbandes. Er verstand den Museumsverband Thüringen e. V. (MVT) als Dachverband der Thüringer Museen, als Partner in Sach- und Fachfragen und als Interessenvertreter gegenüber Politik und Gesellschaft. Als Präsident hatte er stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte seiner Kolleginnen und Kollegen.
Zu den wichtigsten Themen in seinen 24 Jahren als Vorstandsmitglied zählten die Wiederanhebung des Budgets für die Thüringer Museen ab dem Landeshaushalt 2005 und die Erarbeitung zweier Museumsentwicklungskonzepte in den Jahren 1995 und 2011. Eines der schönsten Ergebnisse seiner Vorstandsarbeit war sicherlich die Umsetzung des vom MVT geforderten Thüringer Landesprogramms Volontariat 2015 durch den Freistaat Thüringen.
„Günter Schuchardt wird uns als Grandseigneur der Thüringer Museumslandschaft mit seiner unverwechselbaren Persönlichkeit sehr fehlen. Wir werden seine großen Leistungen für den Verband nicht vergessen.“, so Dr. Roland Krischke, Präsident des Museumsverbandes Thüringen e. V.
Für seine Verdienste wurde der Kulturwissenschaftler Günter Schuchardt im Oktober 2023 mit dem Thüringer Verdienstorden durch den Ministerpräsidenten Bodo Ramelow ausgezeichnet. Bereits 2019 erhielt er die Bernhard-von-Lindenau-Medaille des MVT als Auszeichnung für seine Verdienste um die Thüringer Museumslandschaft. Er verstarb am 13. November 2023 im Alter von 69 Jahren in Eisenach.
Das Thüringer Museumsheft 1/2023 ist da
„Klimawandel als Herausforderung für naturkundliche Museen“ lautet das Titelthema der Sommerausgabe der Thüringer Museumshefte. Dieses Heft zeigt das Portfolio der Kompetenzen der naturkundlichen Museen in Thüringen auf, um die Besucherinnen und Besucher sowohl über Phänomene und Facetten des Klimawandels zu informieren, aber auch für die Veränderungen in unserer Umwelt zu sensibilisieren. Neben dem Titelthema gibt es wie gewohnt die Rubriken „Aus den Museen“, „Forum Museum“ und „Aus dem Museumsverband“ mit spannenden und aktuellen Berichten aus der Thüringer Museumslandschaft.
Mitglieder des Museumsverbands Thüringen e. V. erhalten das Thüringer Museumsheft per Post. Die Online-Version zum kostenfreien Download finden Sie hier.
Aktualisierte Handlungsempfehlungen zur Energiekrise
Gemeinsam mit der Thüringer Staatskanzlei sowie mit Fachexpertinnen und Fachexperten haben Vorstand und Geschäftsstelle des MVT für drei mögliche Szenarien, die sich aus einer möglichen Gasmangelversorgung im Winter 2022/23 ergeben könnten, Handlungsempfehlungen erarbeitet, die zum 31. August veröffentlicht wurden. Hierbei wird unterschieden in einen weitgehend regulären Museumsbetrieb, ein Herunterfahren der Museen auf einen Minimalbedarf und den schlimmsten Fall, in dem kein regulärer Museumsbetrieb mehr möglich ist. Bitte beachten Sie die aktualisierten Handlungsempfehlungen (Stand: 16. November 2022).
Praktische Handlungsempfehlungen zur Energieeinsparung – DMB
In Anbetracht der Energieknappheit sind die Museen aufgefordert, Ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Um die Museen dabei zu unterstützen, hat der Deutsche Museumsbund eine Liste mit Handlungsempfehlungen und Energiespartipps zusammengestellt.
Zu den Energieeinsparhinweisen gelangen Sie hier: https://www.museumsbund.de/energieeinsparungen-jetzt-praktische-handlungsempfehlungen-umsetzen/
Handlungsempfehlungen zur Energiekrise
Gemeinsam mit der Thüringer Staatskanzlei sowie mit Fachexpertinnen und Fachexperten haben Vorstand und Geschäftsstelle des MVT für drei mögliche Szenarien, die sich aus einer möglichen Gasmangelversorgung im Winter 2022/23 ergeben könnten, Handlungsempfehlungen erarbeitet. Hierbei wird unterschieden in einen weitgehend regulären Museumsbetrieb, ein Herunterfahren der Museen auf einen Minimalbedarf und den schlimmsten Fall, in dem kein regulärer Museumsbetrieb mehr möglich ist.
Archiv 2022
Museen und Tourismus.
Die jüngste Ausgabe 2|2022 der Thüringer Museumshefte ist erschienen
Das Thüringer Museumsheft 2|2022 widmet sich dem touristischen Marketing als Herausforderung in der Museumsarbeit. Besucherzahlen und Besucherorientierung stehen zwar selbstverständlich im Mittelpunkt wohl jedes Museums, doch ist es nicht die Regel, dass dabei die spezifische Expertise von professionellen Touristikerinnen und Touristikern berücksichtigt und eingebunden wird.
Ein Beitrag der Thüringer Tourismus GmbH (TTG) erläutert die touristischen Strukturen in Thüringen und an welchen Schnittstellen sie sich zur Zusammenarbeit mit Museen anbieten. Ein Themenkomplex „Museen und Busreisen“ widmet sich dabei den Bedingungen, unter denen Museen und Reiseveranstalter ihre Arbeit sowie ihre Bedürfnisse gegenseitig verstehen und als Partner kooperieren können.
Zwei Gastbeiträge aus Bayern und aus Sachsen beschreiben Best practice-Beispiele zu Museumsnetzwerken im Kulturtourismus sowie zu Kooperationen innerhalb von Kulturfestivals. Anhand einer Checkliste kann die Zusammenarbeit zwischen Museen und Touristik-Unternehmen evaluiert werden. Und schließlich formulieren kompakte Stellungnahmen aus der Tourismus-Branche Anforderungen und Erwartungen an die Museen.
Das Titelthema wird wie gewohnt flankiert von den Rubriken „Aus den Museen“, „Forum Museum“ und „Aus dem Museumsverband“ mit aktuellen Berichten und Informationen aus der Thüringer Museumslandschaft.
Mitglieder des Museumsverbands Thüringen e. V. erhalten das Thüringer Museumsheft per Post; die Online-Version zum Download finden Sie hier.
Nachwahl des Vorstands
Auf dem Verbandstag des MVT am 16. September 2021 in der Kornmarktkirche in Mühlhausen haben die Mitglieder über zwei neu zu besetzende Plätze im Vorstand abgestimmt: Wir freuen uns, Sabine Schemmrich und Prof. Dr. Timo Mappes als neue Mitglieder im Vorstand des MVT vorstellen zu können.
Sabine Schemmrich ist seit 1988 im Museum Schloß Burgk zuhause, von 2001–2011 als stellvertrende Leiterin, seit 2012 als Museumsleiterin.
Prof. Dr. Timo Mappes ist seit 2018 Gründungsdirektor des Deutschen Optischen Museums in Jena.
Wir begrüßen die beiden neuen Vorstandsmitglieder und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit!
Pressemitteilung: Verbandstag des Museumsverbandes Thüringen e. V. im Schloss Elisabethenburg in Meiningen am 15.09.2022
Der Museumsverband Thüringen e. V. (MVT) hatte am 15. September 2022 zum jährlichen Verbandstag nach Meiningen eingeladen. In der Schlosskirche von Schloss Elisabethenburg begrüßten Cornelia Kraffzick, Geschäftsleiterin Bürgerdienste, in Vertretung von Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder und Dr. Philipp Adlung, Direktor der Meininger Museen, die Mitglieder des Verbandes, die aus ganz Thüringen angereist waren.
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Thüringens Kulturstaatssekretärin Tina Beer kam in ihrem Grußwort umgehend auf die drohende Energiekrise zu sprechen. Alle Bereiche, auch die Museen, müssten Energie sparen, wobei der Kulturgutschutz nicht aus dem Blick verloren werden dürfe. Dabei hob sie das aktuelle Projekt des Museumsverbandes „Energiekrise – Handlungsempfehlungen für Museen“, das am letzten Augusttag veröffentlicht wurde und bundesweit Resonanz fand, hervor: „Der Museumsverband Thüringen hat ergänzende Handlungsempfehlungen gegeben, wie Museen mit Einschränkungen der Energieversorgungen umgehen können. Auch sie sind gefordert, einen spürbaren Beitrag für eine Reduzierung des Energieverbrauchs zu leisten und gleichzeitig das ihnen anvertraute Kulturgut zu schützen. Ziel ist auch in Energiemangelsituationen das kulturelle Grundangebot möglichst lange aufrechtzuerhalten.“ Im Anschluss an ihr Grußwort dankte Staatssekretärin Beer dem aus dem Amt des Verbandspräsidenten scheidenden Dr. Thomas T. Müller und wünschte ihm alles Gute für seine zukünftigen Aufgaben als Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Wittenberg. Bei allem Bedauern über den Weggang von Dr. Müller verlieh sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass ein fruchtbarer Kontakt auch weiterhin bestehen bleibe. Zugleich zeigte sie sich davon überzeugt, dass sich die gute Zusammenarbeit zwischen der Thüringer Staatskanzlei und dem MVT auch unter Dr. Roland Krischke, der zum 16. September 2022 das Präsidentenamt übernimmt, fortsetzt.
Dr. Thomas T. Müller blickte in seinem Bericht über das zurückliegende Verbandsjahr unter anderem zurück auf den Internationalen Museumstag am 15. Mai., dessen bundesweite Auftaktveranstaltung unter Schirmherrschaft des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow auf Museum Schloß Burgk stattfand. Zu den wichtigen Aufgaben die sich der MVT gestellt hat, gehört das breite Themenfeld „Digitalisierung und Digitalität“. 120 Museen und 35 Universitäts-Sammlungen in Thüringen, die die Datenbank digiCULT.web nutzen sprechen für Fortschritte, die bei der digitalen Erfassung von Sammlungen bereits gemacht wurden.
Zu den Höhepunkten eines jeden MVT-Verbandstags gehört traditionell die Verleihung der Bernhard-von-Lindenau-Medaille als höchste Auszeichnung, die der MVT für besondere Verdienste um die Thüringer Museumslandschaft vergibt. Auf dem Verbandstag 2022 wurde diese an Friederike Böcher, Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses in Bad Köstritz, verliehen. In ihrer Laudatio hob Vorstandsmitglied Eva-Maria von Máriássy Friederike Böchers außergewöhnliches Engagement für das Heinrich-Schütz-Haus seit 1993 hervor. Viele Angebote und Programme, die dem Museum seine Unverwechselbarkeit und weltweite Strahlkraft verleihen, verdankten sich ihrer Initiative und tätigen Leitung, darunter das Programm „Musizieren kann jeder“, die „Köstritzer Flötenkinder“ und die „Köstritzer Spielleute“ als Spezialensemble mit historischen Instrumenten. Aus den Köstritzer Schütz-Tagen der 1980er-Jahre haben sich die Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage und später das Heinrich-Schütz-Musikfest in Zusammenarbeit mit der Mitteldeutschen Barockmusik e. V. in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen entwickelt. Friederike Böcher ist Geschäftsführerin der Schütz-Akademie e. V., des Fördervereins des Museums. Neben vielen weiteren Ehrenämtern ist sie unter anderem Beiratsmitglied der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft sowie Gründungs- und Vorstandsmitglied des Kunst- und Kulturvereins Bad Köstritz. Eva-Maria von Máriássy würdigte Friederike Böcher als das Gesicht des Heinrich-Schütz-Hauses, eines Museums, das sich in ihren Händen zu einem Bürgertreffpunkt in der Mitte von Bad Köstritz entwickelt habe. Für das Thüringer Museumswesen habe sie außerordentliche Leistungen vollbracht.
Zum Programm gehörten auch Vorträge zu den Themen „Energiekrise – Handlungsempfehlungen für Museen“, Ergebnisse zur Umfrage „Digitalisierung und Digitalität Thüringer Museen“ sowie die Vorstellung des Digitalisierungsteams an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB).
Im Schlusswort verabschiedete der neue Präsident Dr. Roland Krischke Dr. Thomas T. Müller, der nach 11 Jahren Vorstandsarbeit sowie dreijähriger Präsidentschaft Thüringen in Richtung Sachsen-Anhalt verlässt und aus diesem Grund zum 15. September seine Präsidentschaft niederlegte. Dr. Krischke würdigte die Verdienste Dr. Müllers und gab einige persönliche Einblicke in die überaus kollegiale und fruchtbare Zusammenarbeit im Vorstand und im Präsidium.
Führungen durch die Sonderausstellungen der Meininger Museen bereicherten den Verbandstag ebenso wie die zahlreichen Begegnungen und Gespräche zwischen den Museumskolleginnen und -kollegen.
Die Pressemitteilung finden Sie hier.
Medieninformation zur Pressekonferenz am 14. September 2022
Die Thüringer Museen und der Museumsverband Thüringen e. V. (MVT) reagieren auf schwierige Zeiten. Nach mehr als zwei Jahren der Coronapandemie erwartet die Häuser mit der „Energiekrise“ eine weitere völlig neue Situation für den Museumsbetrieb. Der Museumsverband blickt deshalb nicht nur auf ein bewegtes letztes Jahr zurück, sondern auch einer herausfordernden Zukunft entgegen. Daneben stehen so wichtige Themen wie die Weiterentwicklung und Professionalisierung der Thüringer Museen in Bereichen wie Provenienzforschung und Digitalisierung sowie die Ausbildung von Fachkräften für die Kultureinrichtungen im Fokus.
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Die „Energiekrise“ und die Folgen für die Thüringer Museumslandschaft (Handlungsempfehlungen des Museumsverbandes Thüringen e. V)
Mit großer Sorge betrachtet der Museumsverband Thüringen e. V. die aktuelle Entwicklung des Energiesektors. Für den Winter drohen Versorgungsengpässe für Gas und Strom, aus denen sich auch für Museen und das Ihnen anvertraute Kulturgut bedrohliche Situationen ergeben könnten. Zur Orientierung und Unterstützung hat der MVT den Museen erste Handlungsempfehlungen an die Hand gegeben, die in enger Zusammenarbeit mit der Thüringer Staatskanzlei sowie gemeinsam mit Fachexpertinnen und Fachexperten entwickelt wurden.
Die Handlungsempfehlungen bilden drei Szenarien ab: von eingeschränkter Versorgung sowohl mit Gas und/oder Strom bis zum vollständigen Ausfall der Energiezufuhr. Weil die Situation historisch einzigartig ist, gibt es noch keine Erfahrungswerte zu Gefährdung und Schutz von wertvollem Kulturgut in einer Energiekrise. Die Handlungsempfehlungen entsprechen daher immer dem aktuellen Kenntnisstand und werden in Zukunft regelmäßig an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst. Zu den Folgen der Energiekrise für die Museen gehört auch die extrem ansteigende finanzielle Belastung ihrer Träger. Bereits jetzt sind vereinsgetragene Museen von stark gestiegenen Energiekosten existenzbedrohend betroffen.
Flankierend zu den Handlungsempfehlungen fördert der MVT kontinuierlich den Erfahrungsaustausch unter den Museen, Museumsverbänden und -organisationen und unterstützt die Museen in Einzelfallberatungen. Schon jetzt sollten die Museen zusammen mit ihren Trägern unbedingt Möglichkeiten zum Einsparen von Energie ermitteln. Um auf die drohende Krise vorbereitet zu sein, gilt es außerdem, rechtzeitig in Notfallplänen besonders gefährdete Objekte zu definieren und Schutzmaßnahmen auszuarbeiten. In dieser Hinsicht hat die Krise vielleicht sogar einen positiven Effekt. Kleinere und mittlere Häuser, in denen bislang wegen fehlenden Personals und mangelnder Expertise keine Notfallpläne aufgestellt werden konnten, können nun vielleicht eher auf Verständnis für die Notwendigkeit solcher Pläne bei ihren Trägern hoffen. Schließlich sind diese für die Sicherheit der in den Museen bewahrten Kulturgüter nicht minder verantwortlich.
Die Corona-Krise – Entspannung bei den Museen?
Auch wenn sich gerade eine neue Krisensituation ankündigt, sollten die Herausforderungen und Folgen der Coronapandemie für die Museumslandschaft nicht außer Acht gelassen werden. Nach zwei schweren Jahren mit monatelangen Schließzeiten oder einem Museumsbetrieb unter strikten Hygieneauflagen ist seit etwa August dieses Jahres eine Entspannung zu beobachten und die Besucherinnen und Besucher kehren in die Museen zurück.
Durchweg berichten die Museen von zufriedenstellenden Besuchszahlen während des Sommers, wenn auch (bis auf ganz wenige Ausnahmen) das Niveau vor der Corona-Pandemie noch nicht wieder erreicht wurde. Anscheinend haben einige Häuser während des Sommers auch von der durch das 9 Euro-Ticket unterstützten regionalen Mobilität profitieren können.
Spezielle Besuchergruppen wie ältere und früher regelmäßige Besucherinnen und Besucher sowie vor allem Schulklassen und Kindergartengruppen haben aber noch nicht wieder in demselben Maß wie früher den Weg in die Museen gefunden. Allerdings scheint sich wenigstens im Hinblick auf Schulen und Kindergärten derzeit eine Verbesserung der Situation abzuzeichnen. Grundsätzlich verändert hat sich die Nachfrage von Busreiseunternehmen. Hier erlebt eine Branche aktuell eine schwerwiegende Umbruchsphase, die auch die Museen betrifft. Auch, ob im Umfeld eines Museums gastronomische Angebote zu finden sind oder ob Lokale im Zuge der Pandemie geschlossen und nicht wieder eröffnet haben, wirkt sich auf die Besuchszahlen unmittelbar aus.
Immer wieder wird von einem neuerdings sehr zögerlichen Verhalten der Besucherinnen und Besucher berichtet, wenn es um Reiseplanung und Reservierungen geht. Anmeldungen gehen immer öfter sehr spontan und kurzfristig ein.
Ob die grundsätzlich aber positive Entwicklung sich fortsetzt oder bereits im Herbst mit dem erwarteten Ansteigen der Corona-Zahlen wieder erlahmt, muss sich erst noch zeigen. Für viele Museen sind die Einnahmen durch die Eintrittsgelder unentbehrlich für die Finanzierung des Museumsbetriebes. Ein erneuter Einbruch könnte fatale Folgen für die Vielfalt der Museumslandschaft haben.
Aktuelle Themen aus der Arbeit des MVT (Provenienzforschung, Digitales, Förderprogramm für Volontariate in Thüringer Museen, Stimmungsbild)
Provenienzforschung
Während der letzten zwei Jahrzehnte sind die Anforderungen an die systematische Provenienzprüfung musealer Bestände komplexer und umfangreicher geworden. In der Geschäftsstelle des MVT unterstützt die „Koordinierungsstelle Provenienzforschung“ insbesondere kleine und mittlere Museen bei dieser Aufgabe.
Um den aktuellen Stand der Provenienzforschung in der Thüringer Museumslandschaft zu bestimmen und den Forschungsbedarf abzuschätzen, hat die Koordinierungsstelle eine qualitative Befragung in Thüringer Museen durchgeführt. Die Befragung ergab, dass Handlungsbedarf in allen drei Aufgabenkomplexen (NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut, koloniale Kontexte sowie Entzüge während der SBZ- und DDR-Zeit) besteht. Oberste Priorität besitzt dabei der Bereich „NS-Raubgut“. Auch die Forschung nach Entzügen während der SBZ- und DDR-Zeit gewinnt an Bedeutung; hier bedarf es allerdings noch der Arbeit an den erforderlichen rechtlichen Grundlagen und den Rahmenbedingungen.
Eine flächendeckende Provenienzforschung zum unrechtmäßigen Kulturgutentzug startet in Thüringen unter ungleichen Bedingungen, die den allgemein defizitären Bedingungen an den Thüringer Museen entsprechen. Die meisten Museen kämpfen seit Langem mit extremem Personalmangel und unzureichender technischer Ausstattung und geringen finanziellen Ressourcen. Nur insgesamt gut aufgestellte Museen wie die Klassik Stiftung Weimar, die Stiftung Schloss Friedenstein Gothaund seit kurzem auch das Lindenau-Museum Altenburg können bei der Provenienzforschung erfolgreicher sein.
Unterstützt werden die Museen auch durch regelmäßige Beratung der Koordinierungsstelle zu allgemeinen und speziellen Fragen der Provenienzforschung sowie mit Weiterbildungen in verschiedenen, an die Bedarfe der Museen angepassten Formaten.
Einen ersten Weg in die Provenienzforschung und zugleich eine Chance, um Erfahrungen zu gewinnen, eröffnen sogenannte Erstchecks: zeitlich begrenzte und kursorische Untersuchungen von Sammlungsgut und Archivmaterial durch externe Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler in Einrichtungen, die aufgrund ihrer personellen Ausstattung dazu nicht selbst in der Lage sind. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg (DZK) fördert die Durchführung von Erstchecks derzeit in den Bereichen „Koloniale Kontexte“ und „NS-Raubgut“. Ein Antrag auf Erstcheck im Bereich „NS-Raubgut“ in Thüringer Museen wurde von der Koordinierungsstelle Provenienzforschung des MVT formuliert und befindet sich derzeit beim DZK in der Prüfung.
Ein besonderer Erfolg für die Koordinierungsstelle waren Konzeption und Durchführung einer ersten großen Tagung „Provenienzforschung in Thüringen – Chancen und Perspektiven“ am 4. April 2022 in Rudolstadt, gefördert und mit einem Grußwort aktiv unterstützt durch den Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Peter Wurschi. Als Diskussions- und Austauschforum fand die Tagung regional und bundesweit großen Zuspruch. Nicht nur Provenienzforscherinnen und Provenienzforscher kamen miteinander ins Gespräch, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter der Politik sowie von Instituten und Organisationen, die ebenfalls auf dem Gebiet der Provenienzforschung arbeiten. Wichtige Themen waren unter anderem die Frage, woran der Erfolg von Provenienzforschung zu bemessen ist sowie die Forschungslage zur Umlagerung von Objekten im Zuge der Neustrukturierung der Museumslandschaft in der DDR. Die Ergebnisse wurden in einem Tagungsband aufbereitet, der als Thüringer Museumsheft 1/2022 Ende September 2022 vorliegen wird
Zur weiteren Stärkung der Provenienzforschung in der Thüringer Museumslandschaft muss die Arbeit der Koordinierungsstelle mit einer stabilen personellen Infrastruktur verstetigt werden. Nur in langfristigen und kontinuierlichen Prozessen kann Provenienzforschung erfolgreich stattfinden.
Digitales
Die digitale Transformation erfasst inzwischen alle Bereiche der Museumsarbeit, Umfang und Ausmaß variieren in den Thüringer Museen jedoch stark. Während die großen Häuser über eigenes Personal für erforderliche Antragstellungen verfügen, ist dies bei den kleineren und mittleren Museen eine zusätzliche Aufgabe bei ohnehin niedrigem Personalstand. Für sie bedeutet es eine große Herausforderung, die Digitalisierung in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Der MVT sieht sich in der Verantwortung, die Thüringer Museen im Prozess der Digitalisierung zu unterstützen und Synergien zwischen den verschiedenen Häusern und Akteuren zu schaffen.
Dazu hat der Vorstand des MVT im August 2021 einen Digitalbeirat als Fach- und Beratungsgremium eingerichtet. Um den Status quo der Digitalisierung und Digitalität der Thüringer Museen zu erfassen, hat der Digitalbeirat in Abstimmung mit der Thüringer Staatskanzlei und der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek eine Umfrage bei den Thüringer Museen durchgeführt. Es sollte geklärt werden, wie es um den digitalen Museumsraum in Thüringen steht, welche Zielsetzungen es gibt, aber auch, welche technischen Voraussetzung hierfür bereits vorhanden bzw. notwendig sind. Die Ergebnisse der Umfrage werden auf dem Verbandstag 2022 vorgestellt. Der MVT wird sie nutzen, um sich für die Einrichtung von Förderinstrumenten einzusetzen, den Servicekatalog des MVT an die Bedürfnisse der Museen gezielt anzupassen und zu erweitern und sich aktiv in den Prozess der Entwicklung der Landesdigitalisierungsstrategie einzubringen.
Zur weiteren Verbreitung digitaler Daten- und Objekterfassung in Thüringer Museen hat das an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena angesiedelte Digitalisierungsteam die Thüringer Museen in der Nutzung der Datenbank digiCULT.web aktiv dabei unterstützt, ihre Bestände zu fotografieren, in der Datenbank digiCULT.web zu digitalisieren sowie die digital erfassten Objekte in den Thüringer Kulturportalen sowie der Deutschen Digitalen Bibliothek und Europeana.eu zu veröffentlichen. Neben der Objektfotografie im Rahmen von Fotoaufträgen in den Museen gehörte dazu auch ein Programm von Weiterbildungsangeboten sowie Einzelberatungen.
Darüber hinaus ist auch eine neue Struktur für die Präsentation der Thüringer Museen im Netz ein wichtiges Thema des MVT. Die Geschäftsstelle des MVT arbeitet derzeit mit Unterstützung des Digitalbeirates an einem neuen Museumsportal in enger Abstimmung und sehr vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Direktor der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, Michael Lörzer, und seinem Team. In dem gemeinsamen Projekt, in das auch die Thüringer Tourismus GmbH eingebunden werden soll, werden derzeit die Anforderungen an das Museumsportal definiert, damit das Museumsportal als zentrale Plattform für touristisch relevante Informationen über die Thüringer Museen aufgebaut werden kann.
Förderprogramm für Volontariate in Thüringer Museen
Im Rahmen der Förderung von Volontariaten gewährt der Freistaat Thüringen den Trägern der Thüringer Museen Zuwendungen zu wissenschaftlichen Volontariaten für die Dauer von jeweils zwei Jahren. Dieses bundesweit einmalige Programm wird inzwischen im vierten Ausbildungsdurchgang durchgeführt. Die Mehrzahl der Volontärinnen und Volontäre auch des zu Ende gehenden dritten Ausbildungsdurchgangs hat eine Anstellung in einem Museum gefunden. Damit hat sich das Förderprogramm als sehr erfolgreiches Modell zur Ausbildung und Sicherung des Nachwuchses von Fachkräften bewährt.
Seit 2019 können neben den allgemein wissenschaftlichen Volontariaten auch solche mit museumspädagogischem Schwerpunkt in Thüringer Museen gewährt werden, seit Herbst 2021 ist auch der Schwerpunkt Konservierung und Restaurierung in das Förderprogramm aufgenommen worden. Nach aktuellem Stand haben im neuen (vierten) Durchgang 18 neue Volontariate begonnen, für 30 Volontariate wurde die Förderung bewilligt.
Der MVT steht den Volontärinnen und Volontären als Ansprechpartner während ihrer Ausbildungszeit zur Verfügung. Auch die monatlich stattfindenden ganztägigen Weiterbildungen zu Grundlagenwissen und museumsfachlichen Themen werden vom MVT organisiert und durchgeführt.
Im Rückblick auf drei bereits durchgeführte Ausbildungsjahrgänge hat sich das Förderprogramm für Volontariate als erfolgreiches Projekt erwiesen. Im dritten Jahrgang wurden aus Volontariaten in 24 Museen elf Volontärinnen und Volontäre vom jeweils ausbildenden Museum übernommen, weitere sechs haben Stellen in anderen Museen, zum Teil auch außerhalb Thüringens gefunden. Einige Volontärinnen und Volontäre befinden sich noch in der Bewerbungsphase. Die Ausbildung von qualifiziertem wissenschaftlichem Personal für die Museen wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen, denn auch in diesem Arbeitsbereich macht sich der Fachkräftemangel inzwischen deutlich bemerkbar.
Stimmungsbild zur Situation der Thüringer Museen
Im Oktober 2022 wird der MVT seinen Mitgliedsmuseen einen kompakten Katalog von zehn Fragen zu den grundsätzlichen Rahmenbedingungen ihrer musealen Arbeit vorlegen. Diese Fragen sollen überblicksartig die Situation der Thüringer Museen erfassen und gleichzeitig ein Stimmungsbild ergeben.
Dabei geht es vor allem auch um Hinweise auf grundsätzliche Veränderungen und Entwicklungstendenzen, die sich schon vor der Pandemie abgezeichnet haben. Am Ergebnis der Auswertung werden sich für die Zukunft geplante Dokumente wie z. B. ein Forderungskatalog und/oder Entwicklungskonzepte orientieren.
Die vollständige Medieninformation finden Sie hier.
Museen und Gruppenreisen.
Eine Handreichung der Thüringer Tourismus GmbH (TTG)
Museen und Busreiseunternehmen sind eigentlich Partner: Während die Museen attraktive Kulturerlebnisse und besondere Highlights zu bieten haben, können Busreiseunternehmen mit gut zusammengestellten Museumsbesuchen ihre Programme attraktiv gestalten. Doch nicht immer finden sie die Informationen, die Sie zur Reiseplanung brauchen. Als Ergebnis aus zwei Workshops in Kooperation mit dem MVT stellt die TTG den Museen jetzt ein Factsheet Museen und Gruppen mit Hinweisen und Tipps zur Verfügung. Gegliedert ist Handreichung in „Basic-“ und „Profi“-Hinweise, denn auch kleine Museen können es mit überschaubarem Aufwand den Veranstaltern und Reiseleitern von Gruppenreisen leichter machen, sich auf den Besuch in ihrem Haus vorzubereiten.
Das Factsheet finden Sie hier.
Pressemitteilung:
Am 15. Mai 2022 wird der
Internationale Museumstag gefeiert!
Erfurt, 3. Mai 2022. Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen begehen die Museen in Thüringen am Sonntag, dem 15. Mai 2022, den 45. Internationalen Museumstag.
In ganz Thüringen bieten die Museen besondere analoge und digitale Aktionen und Vermittlungsformate an, in denen sich die Attraktivität der einzigartigen Museumslandschaft spiegelt.
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In den vergangenen zwei Jahren haben die Museen während der pandemiebedingten Schließungen kreativ und einfallsreich viele digitale Formate entwickelt, die aus der aktuellen Museumslandschaft nicht mehr wegzudenken sind. Einen Überblick über die Angebote der Thüringer Museen gibt es in der Datenbank des Internationalen Museumstags. Ein Filter, zum Beispiel nach Orten, ermöglicht die gezielte Suche nach Aktionen einzelner Anbieter: https://www.museumstag.de/programm/.
Als Präsident des Bundesrates hat der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow die Schirmherrschaft dieses Aktionstags übernommen. Die bundesweite Auftaktveranstaltung findet am 15. Mai, ab 11:00 Uhr im Museum Schloß Burgk bei Schleiz statt.
Traditionell wird zum Tagesauftakt mit einer Podiumsdiskussion auf die vielfältigen Aufgaben von Museen und die sich daraus ergebenden Herausforderungen hingewiesen. In diesem Jahr gelten aus aktuellem Anlass die Gespräche dem Thema „Museen in Zeiten des Krieges“. Auf dem Podium diskutieren Dr. Tobias Pfeifer-Helke, Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein, Dr. Nataša Jagdhuhn, Wissenschaftlerin mit Forschungsschwerpunkt Museen in Südosteuropa, Sabine Schemmrich, Vorstandsmitglied des Museumsverbandes Thüringen und Direktorin des Museums Schloß Burgk sowie Dr. Klaus B. Staubermann, Generalsekretär ICOM Deutschland e. V. Moderiert wird das Gespräch von Stefan Nölke, Redakteur des Mitteldeutschen Rundfunks. Für die Öffentlichkeit wird die Podiumsdiskussion im Livestream übertragen und von MDR KULTUR aufgezeichnet. Zu hören ist sie dann am 17. Mai um 22 Uhr bei MDR KULTUR und in der ARD Audiothek https://www.ardaudiothek.de/
Auf Schloß Burgk wartet ab dem Nachmittag zudem ein abwechslungsreiches Programm mit Sonderausstellungen, Führungen und Mitmachaktionen für alle Altersgruppen.
Die im Thüringer Museumsverband zusammengeschlossenen Museen freuen sich darauf, nach einer erzwungenen zweijährigen Pause wieder in die Häuser selbst einladen zu können und dabei in diesem Jahr auch ein überregionales Publikum anzusprechen. Der MVT wird die Thüringer Museen an einem eigenen Stand auf Schloß Burgk vorstellen.
Um die Vielfalt der Thüringer Museen auch virtuell sichtbar zu machen, hat der MVT ganz besondere Videos produziert: In acht Filmen kommen dabei wissenschaftliche Volontärinnen und Volontäre aus dem Förderprogramm der Thüringer Staatskanzlei für Volontariate in Thüringer Museen zu Wort. In Interviews geben sie sinnbildlich den roten Faden von Museum zu Museum weiter, weisen auf die Besonderheiten „ihrer“ Häuser hin und stellen ihre Lieblingsobjekte vor. https://kurzelinks.de/m0da
Der Internationale Museumstag wird jährlich vom Internationalen Museumsrat ICOM ausgerufen und an einem Sonntag gefeiert. Ziel des Museumstages ist es, auf die Museen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit aufmerksam zu machen. Der Internationale Museumstag wird vom Deutschen Museumsbund bundesweit koordiniert und in enger Kooperation mit den Museumverbänden und -ämtern der Länder sowie den Museen vor Ort umgesetzt. Maßgebliche Förderung erhält der Aktionstag von den Stiftungen und Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe.
Weitere Informationen unter: www.museumstag.de
Pressemitteilung:
4. Internationaler Tag der Provenienzforschung am 13. April 2022
Der Museumsverband Thüringen e. V. lädt im Rahmen des Tages der Provenienzfoschung zu einer Online-Veranstaltung am 13. April 2022,10:00 Uhr ein. In ihrem Vortrag “Auf der Suche nach Geschichte(n) – Provenienzforschung zwischen Schatzsuche, Bürgerwissenschaften und Zeitzeugenarbeit” widmet sich Anne Vaupel-Meier vom Grenzmuseum Schifflersgrund dem Thema und gibt Einblick in den Forschungsstand des Museums.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.
Pressemitteilung:
Museumsverband Thüringen e. V. veranstaltet Tagung zur Provenienzforschung in Thüringen
Am 04. April 2022 lädt der Museumsverband Thüringen e. V. in Kooperation mit dem Thüringer Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur zu einer Tagung zur Provenienzforschung in Thüringen ein. Im Reithaus des Schlosses Heidecksburg Rudolstadt sollen entsprechende Chancen & Perspektiven für den Freistaat ausgelotet werden.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.
Pressemitteilung:
Kultur im Zeichen des Krieges und der Pandemie: Große Belastungen und wichtige Vorhaben.
Der Museumsverband Thüringen e. V. blickt auf die Thüringer Museumslandschaft und auf das Jahr 2022 voraus.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.
Jüdische Geschichten(n) in Thüringer Museen.
Die jüngste Ausgabe 2|2021 der Thüringer Museumshefte ist erschienen
Das Thüringer Museumsheft 2|2021 blickt mit seinem Titelthema zurück auf das Themenjahr „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“. Im großen Rahmen des bundesweit begangenen Festjahrs aus Anlass von nachweislich 1.700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland wurden auch in Thüringer Museen in vielen Sonderausstellungen und Veranstaltungen Geschichte und Zeugnisse jüdischer Gemeinden und ihrer Kultur vorgestellt.
Das von der Thüringer Staatskanzlei ausgerufene Themenjahr gab nicht nur den Impuls, Sonderausstellungen, Forschungsprojekte und Veranstaltungen zu konzipieren, sondern es stärkte auch in Netzwerke und Kooperationen innerhalb Thüringens und über seine Grenzen hinaus. Auch nach dem Festjahr wird das große Themenfeld seine Aktualität nicht verlieren und weiterhin Verpflichtungen, Möglichkeiten, Herausforderungen für die Museen mit sich bringen. Die Beiträge des aktuellen Thüringer Museumshefts verstehen sich daher als Überblick und Resümee, vor allem aber auch als Anregung und Perspektive für weitere Forschungen und Projekte.
Zusätzlich zum Titelthema enthält auch das Thüringer Museumsheft 2|2021 in den Rubriken „Aus den Museen“, „Forum Museum“ und „Aus dem Museumsverband“ wieder aktuelle Berichte und Informationen aus der Thüringer Museumslandschaft.
Mitglieder des Museumsverbands Thüringen e. V. erhalten das Thüringer Museumsheft per Post; die Online-Version zum Download finden Sie hier.
Archiv 2021
“Was ist ein Museum?” – Thüringer Museumsheft 1/2021 stellt grundlegende Fragen
Das Thüringer Museumsheft Nummer 1/2021 ist erschienen. Mit sonnengelbem Cover fragt es: “Was ist ein Museum?” Der Frage wird aus definitorischer Sicht genauso nachgegangen, wie in Abgrenzung zu Heimatstuben. Man findet die Diskussion um Wertigkeit des Begriffs oder dessen Verstaubtheit genauso wie Einblicke in museale Arbeit im laufenden Handwerksbetrieb. Im Teil “Aus den Museen” erfährt man mehr über den Weg der Brehm-Gedenkstätte zu “BREHMS WELT – Tiere und Menschen” in Renthendorf, zum Technischen Denkmal Historischer Schieferbergbau Lehesten und kann von Erfahrungen anderer Museen profitieren, beispielsweise bezüglich lokaler Zusammenarbeit mit Heimatstuben oder einer Teddybären-Ausstellung in einem Musik-Museum. Außerdem Informationen aus dem Verband (Satzung, Wahlordnung, Erfahrungen im zurückliegenden Corona-Jahr, Berichte pädagogischer Volontäre zu ihrer Ausbildung.
Das Thüringer Museumsheft erhalten die Mitglieder des Verbands per Post. Online kann man es als PDF hier lesen.
Inhaltsverzeichnis des Thüringer Museumsheftes 1/2021:
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Editorial
Zwischen Bildungsort und Event-Location – Museen am Scheideweg? von Thomas T. Müller, Franziska Zschäck, Roland Krischke, Seite 7
Titelthema: Was ist ein Museum?
MUSEUM: Eine empirische Perspektive auf Facetten einer Institution, von Kathrin Grotz, Patricia Rahemipour, Seite 9
Was ist ein Museum? “Eine metaphorische Complication”, von Angela Jannelli, Seite 17
Wann ist ein Museum ein Museum? Eine sächsische Perspektive, von Katja Margarethe Mieth, Seite 22
Zur Beratung ehrenamtlich geführter Heimatausstellungen. Erste Einblicke in die Arbeit der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen, von Juliane Stückrad, Jana Kämpfe, Seite 28
Name und Programm – die Leuchtenburger Porzellanwelten, von Ulrike Kaiser, Seite 33
Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei. Zwischen Museum und laufendem Handwerksbetrieb, von Thomas Müller, Seite 37
Ausstellung mit Schau-Confiserie oder Schau-Confiserie mit Ausstellung? Die Viba Nougat-Welt in Schmalkalden, von Karl Heinz Einhäuser, Seite 43
Von der Vergangenheit in die Zukunft. Weg der Jenaer Antikensammlungen, von Stefanie Adler, Dennis Graen, Seite 47
Aus den Museen
Die Brehm-Gedenkstätte in Renthendorf (2012 – 2021) auf dem Weg zum neuen Museum BREHMS WELT – Tiere und Menschen, von Jochen Süß, Seite 53
Unser Blaues Gold Seite. Zur Transformation des Technischen Denkmals Historischer Schieferbergbau Lehesten, von Michael Rahnfeld, Seite 58
Ein Netzwerk Geo-Museen im Nationalen Geopark Schieferland von Andreas Gliesing, Seite 63
Wasserschaden im Jenaer Romantikerhaus, von Ulf Häder, Seite 68
„Von der Verbärung der Welt“ – Teddybär trifft Heinrich Schütz, von Angelika Steinmetz-Oppelland, Seite 72
Glattgebügelt – Kooperation zwischen Museen und Heimatstuben im Saale-Holzland-Kreis, von Pauline Lörzer, in Kooperation mit Katja Ludwig und Rainer Berthelmann, Seite 74
Personalia, Seite 77
Forum Museum
Eine große Chance. Museen nutzen die durch die Krise neu aufgelegten Förderprogramme, von Julia Reinard, Seite 83
Brücken zu den Besucher*innen bauen. Die Bildungs- und Vermittlungsarbeit in den Thüringer Museen und Gedenkstätten während der Pandemie, von Ulrike Ellguth-Malakhov, Claudia Meißner, Seite 86
Aus dem Museum ins Pflegeheim. Neue Aufgaben für Geraer Museumsmitarbeiter in der Corona-Pandemie, von Frank Hrouda, Seite 90
Zehn Irrtümer zur Kurzarbeit, von Jörg Hansen, Seite 93
Aus dem Museumsverband
S A T Z U N G des Museumsverbandes Thüringen e. V., Seite 97
W A H L O R D N U N G zur Vorstandswahl des Museumsverbandes Thüringen e. V., Seite 104
Mehr Teilnehmer, weniger persönlicher Austausch. Erfahrungen aus digitalen Weiterbildungen des MVT, Interview von Julia Reinard mit Angelika Steinmetz-Oppelland, Seite 108
Alles anders. Rückblende auf das ungewöhnliche Corona-Jahr, von Sandra Müller, Seite 111
Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße gewinnt Museumspreis, von Julia Reinard, Seite 113
Museumspädagogische Volontariate: Erste Erfahrungsberichte, von Julia Reinard, Seite 116
Briefe und Möwen im Literaturmuseum. Ein museumspädagogischer Bericht aus dem Literaturmuseum „Theodor Storm“, von Johannes Pilz, Seite 117
#closed but open. Gedenkstätten als Influencer*innen?, von Pascal Straßer, Lisa Ströer, Seite 120
Museumsarbeit als Projektmanagement. Ein Volontariat für Bildung und Vermittlung im Residenzschloss Altenburg, von Anne Oswald, Seite 123
Autorinnen und Autoren, Seite 127
Impressum, Seite 129
Pressemitteilung:
Wechsel im Präsidium des Museumsverbandes Thüringen –
Dr. Roland Krischke wird Präsident,
Prof. Dr. Timo Mappes übernimmt das Amt des 2. Vizepräsidenten
Ab 16. September 2022 ist Dr. Roland Krischke, Direktor der Altenburger Museen, Präsident des Museumsverbandes Thüringen e. V.. Die Veränderung an der Spitze des Verbandes wird durch den bevorstehenden Wechsel von Dr. Thomas T. Müller zur Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt notwendig. Zum 15. September 2022 tritt Müller als Präsident und Vorstandsmitglied des MVT zurück.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.
Pressemitteilung: Museumsverband Thüringen verleiht Bernhard-von-Lindenau-Medaille
an Dr. Lutz Unbehaun
Mühlhausen, 16. September 2021. Dr. Lutz Unbehaun, langjähriger Direktor des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg in Rudolstadt, wurde heute mit der Bernhard-von-Lindenau-Medaille des Museumsverbands Thüringen e. V. ausgezeichnet. Mit der Medaille würdigt der Museumsverband anlässlich seines Verbandstages einmal im Jahr Personen, die außerordentliche Leistungen für das Thüringer Museumswesen erbracht haben.
Herzliche Glückwünsche erhielt Dr. Lutz Unbehaun heute bei der Verleihung der Lindenau-Medaille nicht nur von den traditionellen Gratulanten, dem Präsidenten des Museumsverbands Thüringen Dr. Thomas T. Müller und seiner Laudatorin Sabrina Lüderitz. Trotz engem Terminplan ließ es sich auch Thüringens Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff nicht nehmen, nach seinem Grußwort noch im Mühlhäuser Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche zu bleiben, um dem diesjährigen Preisträger mit persönlicher Umarmung zu gratulieren.
Die vollständige Pressemitteilung zur Verleihung der Bernhard-von-Lindenau Medaille können Sie hier lesen.
Pressemitteilung:
Den digitalen Wandel in Museen gestalten
der Museumsverband Thüringen e. V. hat einen Digitalbeirat gegründet
Erfurt, 14. Oktober 2021. Die Digitalisierung ist in den letzten Jahren ein immer wichtigeres Arbeitsfeld in den Museen geworden. Aber was bedeutet eigentlich Digitalisierung und Digitalität? Was zählt alles dazu und was nicht? Längst gehört dieses komplexe Thema mit seinen vielen Fragestellungen zu den zentralen Aufgaben musealer Arbeit. Für alle Museen bringt es große Herausforderungen mit sich, nicht wenige sind aufgrund mangelnder personeller und materieller Ressourcen damit überfordert. Um Kompetenzen für einen gelingenden Transformationsprozess zu bündeln, hat der Vorstand des Museumsverbands Thüringen e. V. (MVT) zur Unterstützung seiner Arbeit einen Digitalbeirat berufen, der sich am 28. September 2021 konstituiert hat.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.
Pressemitteilung:
Museumsverband Thüringen e. V. stellt Zukunftsthema Digitalisierung in den Mittelpunkt seiner Arbeit
16. September 2021: Kulturgüter digital dokumentieren, verwalten und präsentieren. Das wird – so ist sich der Museumsverband Thüringen e. V. sicher – künftig ein zentraler Aspekt der Museumsarbeit in Thüringen. Er steht zudem in unmittelbarem Zusammenhang mit den Kernaufgaben eines Museums – Sammeln, Forschen, Bewahren, Ausstellen und Vermitteln. Deshalb wird der Verband einen noch größeren Teil seiner Arbeit Fragen der Digitalisierung und Digitalität sowie darüber hinaus der Provenienzforschung widmen. Die vollständige Pressemitteilung zum Verbandstag des MVT finden Sie hier.
Besucherzahlenerhebung für das Jahr 2020 des Instituts für Museumsforschung (IfM)
Das Sonderheft „Ausgerechnet: Museum 2020“ steht Ihnen als Download unter dem folgenden Link bereit mat-Sonderheft_8_Museumsstatistik-2020.pdf (smb.museum).
Das Heft 76 „Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2020“ steht zudem kostenfrei unter Bd. 76 (2022): Zahlen und Materialien aus dem Institut für Museumsforschung | Zahlen und Materialien aus dem Institut für Museumsforschung (uni-heidelberg.de) zu Verfügung. Eine Print-on-Demand-Ausgabe kann kostenpflichtig über die Universitätsbibliothek Heidelberg bestellt werden.
DMB veröffentlicht Leitfaden “Umgang mit menschlichen Überresten in Museen und Sammlungen”
Juni 2021. – Der Deutsche Museumsbund (DMB) hat einen neuen Leitfaden veröffentlicht. Er heißt “Umgang mit menschlichen Überresten in Museen und Sammlungen”. In der Pressemitteilung des DMB zur Veröffentlichung heißt es: “Die Praxishilfe beantwortet Fragen entlang der musealen Aufgaben Sammeln, Bewahren, Forschen, AUsstellung und Vermitteln sowie zur RÜckgabe von menschlichen Überresten an ihre Herkunftsgesellschaften. Gleichzeitig schärft die Publikation das Bewusstsein für die ethische Dimension beim Umgang mit diesem sensiblen Sammlungsgut.”
Der Leitfaden ist eine umfangreiche Überarbeitung des Leitfadens von 2013, der um eine internationale Perspektive erweitert wurde.
Sie finden den Leitfaden online unter: www.museumsbund.de (PDF).
Thüringer Museen können wieder öffnen
Erfurt, 4. Juni 2021 – Viele Thüringer Museen öffnen wieder! Heute und morgen machen viele Museen im Freistaat erstmals nach sieben Monaten Schließung die Türen wieder für Besucher auf und zeigen vielfach interessante neue Sonderschauen. Denn in 20 der 23 Thüringer Kreisen und Städten liegt die 7-Tage-Inzidenz seit mehr als fünf Werktagen plus zwei Wartetagen unter der Marke von 100, der Schwelle, ab der Museen öffnen können.
Ganz praktisch heißt das, dass zwischen Nordhausen und Suhl, zwischen Wartburgkreis und Altenburger Land Hunderte Thüringer Museen ihre Pforten für die Besucher öffnen können und es dieser Tage mit großer Begeisterung tun. „Die gesamte Thüringer Museumswelt freut sich sehr, endlich wieder Besucher begrüßen und begeistern zu können“, sagt Franziska Zschäck, 1. Vizepräsidentin des Thüringer Museumsverbands und Leiterin des Thüringer Freilichtmuseums in Hohenfelden (Weimarer Land). Die Museen sind auf die Wiedereröffnung gut vorbereitet. Ausstellungen wurden optimiert und erweitert, Sonderschauen kuratiert. Die Museumsmitarbeiter sind glücklich darüber, endlich wieder Publikum im Haus zu haben, das die museale Arbeit in direkter Anschauung und zum Teil persönlich begleitet erleben kann. Sie freuen sich auf Besucher aller Altersgruppen, die neue Eindrücke erleben, sich informieren und Erkenntnisse gewinnen oder einfach nur endlich wieder Kultur genießen.
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Dafür werden vielerorts mit der Öffnung erstmals Sonderausstellungen zu sehen sein. So eröffnet das Sommerpalais in Greiz am Samstag die Ausstellung zur 10. TRIENNALE der Karikatur. An ihr beteiligten sich 93 Karikaturisten und damit so viele wie noch nie. Ihre Werke zum Motto „Das ist jetzt nicht wahr, oder?“ sind bis 3. Oktober zu sehen.
Im GlockenStadtMuseum Apolda wird die Ausstellung „The Art of John Lennon“ aus der Sammlung Wahle gezeigt. Michael Andreas Wahle ist begeisterter John-Lennon-Kenner. Er trägt seit Jahren Erinnerungsstücke zusammen und präsentiert sie der Öffentlichkeit. Zuletzt wurde seine Ausstellung sehr erfolgreich in der koreanischen Hauptstadt Seoul gezeigt. Gestern eröffnete sie in Apolda (Weimarer Land) und ist dort bis Ende des Jahres zu sehen.
Oder wie wäre es mit einem Besuch von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden (Schmalkalden-Meiningen), wo die Dauerausstellung „Der Schmalkaldische Bund – Beginn der Kirchenspaltung“ neu gestaltet wurde? Nach Jena ins Phyletische Museum, wo einerseits die Sonderausstellung „10 Tons – Medusen – Ernst Haeckel“ mit Glaskunst-Objekten, Fotografien und Videos von Quallen zu sehen ist und andererseits mit „Ornitographies“ Fotografien, die Vogelflüge sichtbar machen? Oder ein Ausflug ins Panorama-Museum Bad Frankenhausen (Kyffhäuserkreis)? Schließlich ist die dortige Sonderausstellung „Frank Hauptvogel – In den Gärten“ nur noch bis Sonntag zu sehen.
Die Thüringer Museen – kulturhistorische oder naturwissenschaftliche, UNESCO-Weltkulturerbe-Einrichtungen, Kunstmuseen oder Literatur-, Theater- und Musikmuseen, ob Gedenkstätten, technische oder volkskundliche Museen – sind auf Besucher vorbereitet. Einige haben schon wiedereröffnet, viele folgen dieses Wochenende und kommende Woche. Und diejenigen, die aufgrund der Inzidenzen im jeweiligen Kreis noch geschlossen bleiben müssen, folgen, sobald es ihnen möglich ist.
Hintergrund für die gleichzeitige Öffnung vieler Thüringer Museen sind die Regeln, die die neue Thüringer Corona-Verordnung vorgibt. Sie besagen, dass Thüringer Museen ab einer stabilen Inzidenz unter 100 offen sein dürfen. Liegt diese Inzidenz an sieben Werk- plus zwei Wartetagen zwischen 50 und 100 benötigt man für den Museumsbesuch einen Test oder den Nachweis einer vollendeten Impfung beziehungsweise überstandenen Corona-Erkrankung. Liegt die Inzidenz unter 50 können Museen in Thüringen auch ohne Vorlage eines Tests und Ähnlichem besucht werden. In den Räumen der Museen sind lediglich eine Registrierung und das Tragen einer Maske bei allen Inzidenzhöhen nötig.
Für den Umgang der Museen mit den Vorgaben aus der zugrunde liegenden Vierten Verordnung zur Änderung der Thüringer SARS-CoV-2-Infektionsschutz-Maßnahmeverordnung vom 1. Juni hat der Museumsverband Thüringen e. V. den Museen eine Handlungsempfehlung ausgearbeitet und zur Verfügung gestellt. Die Kolleginnen in der Geschäftsstelle des MVT sind die Ansprechpartnerinnen für die Museen bei auftretenden Fragen aus den verschiedenen Häusern.
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Online-Premieren zum Internationalen Museumstag
Erfurt, 12. Mai 2021. Die Thüringer Museen sind leider noch geschlossen – deshalb laden sie die Besucher am Internationalen Museumstag am Sonntag, 16. Mai 2021, zu virtuellen Erkundungen, exklusiv veröffentlichten Videos oder einer hochkarätig besetzten Diskussion im Netz ein. So lassen sich am 16. Mai zum Internationalen Museumstag von zu Hause aus „Museen entdecken“, wie das Motto des Internationalen Museumstags lautet. Er wurde vom Internationalen Museumsrat ICOM 1978 ins Leben gerufen, um auf die thematische Vielfalt von Museen aufmerksam zu machen.
Das Astronomiemuseum Sonneberg präsentiert am Internationen Museumstag eine Video-Dokumentation über das berühmte Sonneberger Plattenarchiv. Es umfasst rund 300.000 Fotos des gestirnten Himmels. Der Astronom Cuno Hoffmeister hatte 1923 die erste Fotoplatte des nördlichen Sternenhimmels in der Sternwarte Sonneberg belichtet. Sie wurde zur Grundlage für das zweitgrößte astronomische Fotoplatten-Archiv der Welt. Das Plattenarchiv wird am 16. Mai um 8 Uhr am Morgen freigeschaltet (https://t1p.de/Astronomiemuseum-Sonneberg).
Der Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz in Erfurt streamt eine Diskussion einschließlich Impulsvortrag zu seinem zehnjährigen Bestehen. Thema: Geschichte erinnern – Gegenwart gestalten – Zukunft denken. Mit dabei sind: Ministerpräsident Bodo Ramelow, der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein, die Holocaust-Überlebende Éva Fahidi-Pusztai, Prof. Dr. Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen sowie Rebekka Schubert und Dr. Annegret Schüle vom Erinnerungsort Topf & Söhne. Die Diskussion wird live bei Facebook übertragen: https://www.facebook.com/erinnerungsort.topf.und.soehne/live.
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Drei Nordhäuser Museen produzieren eigens für den Internationen Museumstag Rundgänge durch ihre aktuellen Sonderausstellungen: Das Museum Tabakspeicher durch die Sonderschau „Ganz schön abgebrüht! – Kaffee, das schwarze Gold“, das Kunsthaus Meyenburg zeigt „Aus weiblicher Sicht – Nordhäuser Künstlerinnen“ und schließlich führt die Flohburg – das Nordhausen Museum durch ihre Kabinettausstellung im Grünen Salon: „Ein Streifzug durch die Antike – Exoten und Kuriositäten aus der Münzsammlung der Städtischen Museen“.
Die Gedenkstätte Point Alpha in Geisa (Wartburgkreis) veröffentlicht am Sonntag, 16. Mai, auf ihrem YouTube-Kanal (https://t1p.de/Video-Point-Alpha) ein Video, das sich um die Natur am historischen Ort Observation Post Alpha dreht.
Auf den digitalen Kanälen wie Facebook, Twitter oder Instagram leiten die Hashtags #MuseeninThüringen #ThüringerMuseen zu Thüringer Angeboten. Das Schlagwort der diesjährigen Aktion #Museenentdecken weist auf Aktionen rund um den Internationalen Museumstag hin.
Videos, Podcasts, 360-Grad-Rundgänge und Mitmachangebote
Bereits in den zurückliegenden 15 Monaten haben die Thüringer Museen die erzwungene Schließung als Herausforderung angenommen und verschiedene Angebote aus dem breiten Spektrum digitaler Präsentationsmöglichkeiten entwickelt, um in Kontakt mit den Besuchern zu bleiben und ihr Angebot mit ihnen zu teilen. Viele Museen im Freistaat bieten virtuelle Rundgänge oder 360-Grad-Videos an, dank derer man nicht nur am Sonntag zum Internationen Museumstag, sondern an jedem Tag ein spannendes Museum entdecken kann. Außerdem gibt es Bastelanleitungen und „Tipps gegen Langeweile“, ein Web-Museum oder extra aufgelegte Blogs.
Eine gemeinsame YouTube-Playlist mit Videos der Thüringer Museen bündelt die filmischen Angebote der Thüringer Museen (https://t1p.de/YouTube-Museen-Geschichte).
Eine Übersicht über die digitalen Angebote Thüringer Museen bietet die Homepage des Museumsverbands Thüringen e. V.: https://museumsverband-thueringen.de/digitale-angebote-der-thueringer-museen.
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Pressemitteilung: Herkunft im Fokus – Forschung in den Thüringer Museen
Tag der Provenienzforschung: Projekte des Museumsverbands Thüringen e. V.
Erfurt, 13. April 2021. Der zweite Mittwoch im April ist der offizielle „Tag der Provenienzforschung“. In diesem Jahr fällt er auf den 14. April 2021. Für den Museumsverband Thüringen e. V. (MVT) hat dieser Tag einen hohen Stellenwert, denn diese Erforschung der Objektherkunft ist auch in Thüringen ein Schwerpunkt der aktuellen Museumsforschung geworden. Der MVT schließt in ein einigen Tagen ein Projekt ab, ein weiteres läuft aktuell. Ab Juni werden sich zwei wissenschaftliche Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des MVT ausschließlich diesem wichtigen Thema widmen.
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„Provenienzforschung ist heute eine der Kernaufgaben von Museen, die in der Alltagspraxis aufgrund der personellen Struktur allerdings oft nur schwer umsetzbar ist“, erläutert der Präsident des MVT, Dr. Thomas T. Müller. „Hier will der Verband nun ansetzen und insbesondere die kleineren und mittelgroßen Museen unterstützen“, erklärt er. Aus diesem Grund wurde im Frühjahr 2020 erstmals ein „Erstcheck NS-Raubgut“ beim Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste erfolgreich beantragt. Sarah-Mae Lieverse untersuchte sechs Monate lang in vier kommunalen Thüringer Museen (Sommerpalais Greiz, Stadtmuseum Camburg, Städtische Museen Nordhausen, Museum642-Pößnecker Stadtgeschichte), ob in ihren Sammlungen Hinweise auf Raubgut aus NS-Zeit vorhanden ist. Die Ergebnisse werden demnächst präsentiert.
In einem zweiten Projekt des Museumsverbands Thüringen e.V., das durch die Thüringer Staatskanzlei gefördert wird, untersucht die Ethnologin Friederike Brinker seit Februar die außereuropäischen Bestände in vier Thüringer Museen. Bis Juni wird sie ihre Forschungen im Lindenau-Museum und im Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg, im Stadtmuseum Saalfeld und im Schlossmuseum Sondershausen durchführen. Sie bestimmt und ordnet die Sammlungsbestände historisch ein. Außerdem forscht sie zu den Sammlerinnen und Sammlern, die diese Objekte von anderen Kontinenten nach Deutschland brachten. Auch die Digitalisierung der betrachteten Objekte und ihre Begutachtung in konservatorischer Hinsicht sind Projektbestandteile.
Dies alles kann jedoch nur den Auftakt bilden für weitere Maßnahmen, denn bei einer ersten Umfrage unter den Mitgliedsmuseen des Verbands waren bereits zahlreiche außereuropäische Objekte aus zum Teil ehemals privaten Sammlungen identifiziert worden. Auch während der NS-Zeit sowie in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR wurden Objekte beschlagnahmt und enteignet, auch von verfolgten Minderheiten und sogenannten politischen Staatsfeinden.
Um die Forschung zur Herkunft zu intensivieren und zu verstetigen, werden mit Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei zwei neue wissenschaftliche Stellen innerhalb der Geschäftsstelle des Museumsverbands Thüringen e.V. geschaffen. Eine wissenschaftliche Koordinatorin oder ein wissenschaftlicher Koordinator wird ab Juni zum Thema beraten, Anfragen abstimmen und die Schnittstelle für die Provenienzforschung und -forschenden in Thüringen sein. Eine zweite wissenschaftlich forschende Person wird sich weitergehend mit außereuropäischen Sammlungen in Thüringer Museen befassen. Sie wird sowohl selbst forschen, als auch das Wissen zur Provenienzforschung an außereuropäischen Objekten an die Museen weitergeben. Beide Stellen sind bis Ende 2022 befristet. Eine Verstetigung ist wünschenswert, insbesondere um die zwei anderen Forschungsschwerpunkte (NS-Zeit, Zeit der Sowjetischen Besatzungszone und DDR) vertiefen zu können. Eine Analyse soll den Bedarf an Provenienzforschung erfassen und damit die perspektivischen Aufgaben einer festen Koordinierungsstelle an der Geschäftsstelle des Museumsverbands Thüringen e.V. definieren.
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Provenienzforschung in der Praxis: Sarah-Mae Lieverse untersuchte unter anderem im Kunsthaus Meyenburg in Nordhausen die Herkunft von Sammlungsstücken. Foto: Stadtverwaltung Nordhausen
Besuchszahlen der Thüringer Museen 2020
Erfurt, 19. März 2021. – Die Corona-Pandemie hat die Besuchszahlen der Thüringer Museen deutlich reduziert. Doch trotz monatelanger Schließzeiten und ausgefallener Veranstaltungen verzeichneten die Museen mehr als 1,9 Millionen Besuche im Jahr 2020, wie die aktuelle Erhebung des Museumsverbandes Thüringen e. V. (MVT) zeigt. Während der Schließzeiten haben die Thüringer Museen zudem intensiv hinter den Kulissen gearbeitet. Die Sorgen um finanzielle Kürzungen durch die Träger sind aber weiterhin groß.
In den letzten Jahren lagen die Besuchszahlen der Thüringer Museen stets zwischen 3,5 und 4,2 Millionen mit einem weitgehenden Aufwärtstrend. Die beiden Lockdowns seit März 2020 haben diesen beendet. Dennoch sind die Zahlen für 2020 mit über 1,9 Millionen Besuchen höher als erwartet, zumal ca. zehn Prozent der Mitgliedsmuseen keine Zahlen eingereicht haben. Dabei verzeichneten die besuchsstärksten Museen einen deutlich geringeren prozentualen Rückgang der Besuchszahlen als die kleinen und eher wenig besuchten Häuser.
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Die am häufigsten besuchten Museen in Thüringen 2020
|
Museum |
Besuche 2020 |
Besuche 2019 |
1 |
Klassik Stiftung Weimar |
397.714 |
988.338 |
2 |
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora |
280.000 |
500.000 |
3 |
Wartburg-Stiftung Eisenach |
149.574 |
314.602 |
4 |
Stiftung Schloss Friedenstein |
69.182 |
141.610 |
5 |
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg |
58.491 |
116.670 |
6 |
Gedenkstätte Point Alpha |
51.351 |
85.312 |
7 |
Stiftung Leuchtenburg Seitenroda |
50.200 |
85.076 |
8 |
Residenzschloss Altenburg |
42.825 |
57.702 |
9 |
Panorama Museum Bad Frankenhausen |
35.531 |
70.723 |
10 |
Botanischer Garten Jena |
31.271 |
54.978 |
11 |
Waffenmuseum Suhl |
31.038 |
40.219 |
Besonders starke Auswirkungen auf die Besuchszahlen hatte der Ausfall von Museumsbesuchen durch Schulklassen sowie von Veranstaltungen. Zugleich besuchten aber viele Touristinnen und Touristen aus Thüringen und ganz Deutschland die Thüringer Museen. Insbesondere der Trend zu Inlandsreisen und Wochenendausflügen über den Sommer 2020 hat sich positiv auf die Besuchszahlen ausgewirkt.
Seit März 2020 haben die Thüringer Museen ausgefeilte Hygienekonzepte entwickelt und umgesetzt, sodass keine Infektionen während eines Museumsbesuchs nachgewiesen werden konnten. Diese Konzepte dienen auch weiterhin als Grundlage, sobald Museumsbesuche wieder möglich sind.
Als positive Ergebnisse der letzten Monate sind festzuhalten, dass auch die kleinen Thüringer Museen die digitalen Medien verstärkt nutzen, technisch aufrüsten und sich in diesem Bereich professionalisieren konnten. Dazu haben die Volontärinnen und Volontäre mit vielen wichtigen Impulsen beigetragen. So wurden neue Formate der Besucheransprache und -interaktion in den sozialen Medien ausprobiert, digitale Rundgänge entwickelt, Audioguides auf die Websites übernommen oder diese weiterentwickelt (aktuelle Liste: https://museumsverband-thueringen.de/digitale-angebote-der-thueringer-museen/). Natürlich arbeiten die Thüringer Museen auch intensiv an der Planung von Ausstellungen und Veranstaltungen für die weiteren Monate des Jahres 2021 und darüber hinaus.
Zudem haben die Museen die freigewordenen Ressourcen für Aufgaben hinter den Kulissen genutzt. Dabei stand besonders das Sammlungsmanagement im Mittelpunkt. Gerade kleinere Museen haben im Alltagsgeschäft oft nur wenig Zeit für Inventarisierung, Entsammlungs- oder Provenienzforschungsprojekte, wie eine Studie des Museumsverbandes Thüringen e. V. gezeigt hat (veröffentlicht im Thüringer Museumsheft 01/2020). Auch der Anstieg der Nutzer-Accounts für die Objektdokumentation/ Digitalisierung (digiCULT.web) belegt, dass in den Thüringer Museen vermehrt an der Erfassung der Sammlungsbestände gearbeitet wurde. Dass sie diesen Aufgaben erst aufgrund des Lockdowns im notwendigen Umfang nachkommen konnten, zeigt, wie wichtig hier eine Aufstockung der Stellenpläne wäre.
In den Thüringer Museumsheften 02/2020 und 01/2021 werden einige beispielhafte Corona-Projekte der Thüringer Museen vorgestellt (https://museumsverband-thueringen.de/museumshefte/).
Die Pandemie wird sich auch nach dem Ende des aktuellen Lockdowns auf die Thüringer Museen auswirken. Der Museumsverband Thüringen e. V. hat bereits im Herbst 2020 die Befürchtung geäußert, dass zur Stabilisierung der Haushalte der Thüringer Kommunen als eine der ersten Maßnahmen die Museumsbudgets gekürzt werden. Dies hat sich in den letzten Monaten vielerorts bewahrheitet. Meist machen die Kulturbudgets jedoch nur einen sehr kleinen Teil der Haushalte aus, sodass Kürzungen hier kaum zur Entlastung beitragen. Für die Museen selbst bedeuten diese jedoch oft erhebliche Einschränkungen.
Aufgrund der erhöhten Anforderungen an Sicherheit und Hygiene und der mitunter geringen Unterstützung durch die Kommunen gestaltete sich die Wiederöffnung für viele der Thüringer Museen bereits 2020 als sehr schwierig. Daran hat sich auch für die Wiederöffnung 2021 nur bedingt etwas geändert, denn für Mund-Nase-Masken, Desinfektionsmittel und erhöhten Hygieneaufwand benötigen die Museen weiterhin finanzielle Unterstützung durch ihre Träger. Dies gilt umso mehr angesichts der fehlenden Eigeneinnahmen seit dem Frühjahr 2020. Hinzu kommen fehlende Möglichkeiten des Luftaustauschs in geschlossenen Räumen gerade in kleinen Museen. Offene Fenster sind angesichts des notwendigen Schutzes der Exponate nicht möglich. Zugleich fehlen vielerorts Klimaanlagen. Trotz der in Anbetracht der Umstände guten Zahlen und Projekte können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Thüringer Museen also nicht aufatmen.
Archiv 2020
Museumsverband Thüringen e. V. untersucht außereuropäische Sammlungen in Thüringer Museen
Erfurt, 10. Dezember 2020. – Der Museumsverband Thüringen e. V. (MVT) untersucht zwischen Februar und Juni 2021 die außereuropäischen Bestände ausgewählter Thüringer Sammlungen. Das Projekt schließt damit an den „Erstcheck” an, in dessen Rahmen der MVT vier Thüringer Museen auf Hinweise auf NS-Raubkunst durchleuchtet.
Seit 1. Februar 2021 bestimmt Friederike Brinker im Auftrag des Museumsverbands Thüringen e. V. die außereuropäischen Objekte im Lindenau-Museum und im Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg, im Stadtmuseum Saalfeld und im Schlossmuseum Sondershausen. Da es für diesen Sammlungsbereich in Thüringen nur wenige Fachwissenschaftler gibt, wurden diese Objekte bislang kaum erforscht. Dank einer großzügigen Förderung der Thüringer Staatskanzlei ändert sich das nun.
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Im Rahmen des Projekts ermittelt Friederike Brinker, wie viel Wissen es zu den einzelnen Stücken bereits gibt, um darauf basierend deren Herkunft und Erwerbung zu untersuchen. Das Projekt umfasst die Bestimmung und historische Einordnung der Sammlungsbestände, Forschung zu den Sammlerinnen und Sammlern sowie die Digitalisierung und konservatorische Begutachtung der Objekte. Der MVT möchte damit die Museen dabei unterstützen, Sammlungsbestände außereuropäischer Herkunft zu identifizieren und sich noch intensiver mit solchen Kulturgütern zu beschäftigen.
Friederike Brinker ist gebürtige Hamburgerin und studierte Ethnologie mit Schwerpunkten auf Kunstethnologie in West- und Zentralafrika sowie Südostasien. Sie verfügt über Erfahrungen in verschiedenen deutschen Museen, in denen sie sich intensiv mit Sammlungsmanagement und Herkunftsrecherche befasst hat, vor allem mit Blick auf Kolonialismus und Imperialismus.
Zur Vorbereitung des Projekts hatte der Museumsverband Thüringen e. V. eine erste Umfrage unter seinen Mitgliedsmuseen durchgeführt. Dabei wurden bereits 150 außereuropäische Objekte aus zum Teil ehemals privaten Sammlungen identifiziert. Sie stammen aus allen außereuropäischen Weltregionen und zeigen, wie facettenreich die Sammlungen der Thüringer Museen sind. Diese Vielfalt in nur vier der über 200 Thüringer Museen unterstreicht die Komplexität der Aufgabe, Provenienzen und deren historische Zusammenhänge zu rekonstruieren. Dieser Aufgabe geht Frau Brinker nun nach. Ihre Ergebnisse präsentiert der Museumsverband Thüringen e. V. nach Projektabschluss.
Bereits mit dem im Herbst 2020 begonnenem Projekt „Erstcheck“ hatte der Museumsverband Thüringen e. V. auf die dringend notwendige Erschließung der Thüringer Sammlungen in Bezug auf deren Provenienz reagiert. Dabei stand NS-Raubgut im Fokus der Provenienzforscherin Sarah-Mae Lieverse.
Thüringer Museumsheft 01/2020 zu “Musikland Thüringen” erschienen
Das Jahr 2020 steht in Thüringen unter dem Motto “Musikland Thüringen”. Zahlreiche bekannte Komponisten nannten den Freistaat zumindest zeitweise ihre Heimat und bis heute entsteht hier Musik von Klassik bis Pop. Die Thüringer Museen leisten mit Ausstellungen und Konzerten einen großen Anteil an der Pflege des musikalischen Erbes und sind mitunter auch selbst Ort des Musizierens. Diesem Aspekt der Museumsarbeit geht das Thüringer Museumsheft 01/2020 nach, das Ende Juni erschienen ist und als PDF (Thüringer Museumsheft_1_2020_Musikland Thüringen) kostenlos gelesen werden kann.
In den Bereichen “Aus den Museen”, “Forum Museum” und “Aus dem Museumsverband” geht es zudem um Um- oder Neugestaltungen von Dauerausstellungen sowie Projekte in den Thüringer Museen, aktuelle Themen der Museumswelt wie die Neugestaltung der ICOM-Museumsdefinition oder das Thema koloniale Sammlungen, um neue Erhebungen des Verbandes oder die Projekte der Thüringer Volontärinnen und Volontäre.
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Inhaltsverzeichnis
- Editorial: Stillstand und Neujustieren – Museen in der Corona-Krise Thomas T. Müller, Uta Bretschneider und Roland Krischke, Seite 7
Titelthema: Musikland Thüringen
- Musikland Thüringen – anders als gedacht, Friederike Böcher, , Seite 9
- Wir hören uns in Thüringen. Musikland Thüringen 2020, Bärbel Grönegres, Seite 11
- Meiningen – Musenhof zwischen Weimar und Bayreuth. Kulturgeschichte zum Anschauen, Hinhören und Begreifen, Maren Goltz, Seite 17
- Warum in die Ferne schweifen? Zu den externen Ausstellungen des Bachhauses Eisenach, Jörg Hansen, Seite 23
- Hörbarer Glaube. Johann Sebastian Bach in Arnstadt. Eine neue Dauerausstellung im Schloßmuseum Arnstadt, Benedikt Schubert und Janny Dittrich, Seite 28
- Die Orgel von Gottfried Silbermann auf Schloß Burgk, Sabine Schemmrich, Seite 32
- Bad Köstritz – Vom Themenjahr zum Jubiläumsjahr, Friederike Böcher, Seite 37
Aus den Museen
- Die Wasserburg Kapellendorf: Auf dem Weg zu einem neuen Museum, Marie Linz, Seite 41
- Ein Raum als Exponat. Das Projekt „Refektorium: Schichten. Geschichten. Klostergeschichte“ im Hennebergischen Museum Kloster Veßra, Uta Bretschneider und Carola Niklas, Seite 46
- Deutsches Optisches Museum (D.O.M.). Konzept und Umsetzung, Timo Mappes & Team, Seite 50
- Der Kulturentwicklungsplan als Kulturvernetzungsplan. Neue Ansätze für Gera, Claudia Tittel, Seite 59
- Die Rückkehr der verlorenen Meisterwerke, Timo Trümper, Seite 63
- Gemeinsam Lernen! Bildungsideen im ländlichen Raum Die Projektarbeit. Mobile Museumspädagogik am Beispiel Museum Schloss Glücksburg in Römhild, Jörg Wagner, Seite 67
Forum Museum
- Die Neugestaltung der ICOM-Museumsdefinition. Wieso, weshalb, warum?, Kristin Oswald, Seite 71
- Sammlungsbestände aus kolonialen Kontexten in Thüringer Museen, Angelika Steinmetz-Oppelland, Seite 75
- Sicherheit in Museen, Bibliotheken und Archiven, Aenne Chalhoub, Seite 78
- Erinnerung an Hans-Peter Jakobson, Karl-Heinz Hänel, Seite 81
- Nachruf auf Helmut Färber, Michael Rahnfeld, Seite 84
Aus dem Museumsverband
- Regionale Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Vorstand des MVT, Seite 85
- Gegenwart und Zukunft der Thüringer Museen. Die Jahrespressekonferenz des Museumsverbandes Thüringen 2020, Kristin Oswald, Seite 86
- Umfrage zu Sammlungspflege und -erhalt in den Thüringer Museen, Hildegard Heine, Seite 88
- Ein Vorbild für die deutsche Museumslandschaft. Eine erste Auswertung des Förderprogramms für wissenschaftliche Volontariate in Thüringer Museen, Kristin Oswald und Sandra Müller, Seite 96
- Zwischen Fahnen, Mäusen und Mönchen. Volontariat im Stadtmuseum Saalfeld, Kristin Otto, Seite 100
- Volontariat: Spiel ohne Grenzen? Ein Erfahrungsbericht, Thomas Schierl, Seite 103
- Gedenkstättenpädagogik in deutsch-polnischen Bildungsprogrammen. Wissenschaftliches Volontariat in einer thüringischen Gedenkstätte, 2018–2019, Małgorzata Cebulska, Seite 107
Redaktionsteam: Katja Rettig, Dr. Ulf Häder, Sandra Müller, Dr. Angelika Steinmetz- Oppelland, Hildegard Heine, Kristin Oswald
Empfehlung aus der Geschäftsstelle
Handreichung Kulturelles Erbe digital – eine kleine Rechtsfibel
Kunst- und Kulturinstitutionen beschäftigen sich zunehmend mit der Digitalisierung ihrer Sammlungen, auch und gerade im Angesicht der Pandemie 2020. Dabei spielen nicht nur technische und organisatorische Fragen eine Rolle, vor allem rechtliche Aspekte führen oft zu Unsicherheit bei der digitalen Zugänglichmachung der Daten.
Um diesen Unsicherheiten kompakt zu begegnen, gibt digiS die “Rechtsfibel” in Zusammenarbeit mit iRights und Paul Klimpel als Autor heraus. Darin werden unter anderem konkrete Fragen des Urheberrechts zu verschiedenen Objektgattungen, Lizenzfragen, Persönlichkeitsrecht und Datenschutz, die Online-Präsenation von Digitalisaten und zur Archivierung behandelt.
Die Handreichung soll Mitarbeiter*innen in Kultur(-erbe)einrichtungen ermutigen, sich mit den rechtlichen Fragen bei der Digitalisierung auseinanderzusetzen, indem sie die vielen Facetten dieses Bereichs verständlich darstellt.
Die Handreichung in der aktuellen Fassung ist zu finden unter: https://www.digis-berlin.de/wissenswertes/rechtsfibel/
Erstcheck – Provenienzforschung nach NS-verfolgungsbedingtem entzogenem Kulturgut an vier Thüringer Museen
Anfang September 2020 startete der sogenannte Erstcheck und ist damit der erste seiner Art in Thüringen. Ziel dieser Untersuchung ist es, zu prüfen, ob ein Bedarf an Provenienzforschung zu in der Zeit des Nationalsozialismus unrechtmäßig entzogenen Objekten besteht. Dazu werden verdächtige Objekte sowie solche mit unklarer Herkunft identifiziert. Im Zentrum stehen Stücke, die während der NS-Zeit, also zwischen 1933 und 1945 in die Sammlungen gekommen sind. Im Fall positiver Befunde avisiert der Museumsverband ein Anschlussprojekt, das die Verdachtsfälle klären bzw. eine angemessene weitere Vorgehensweise ermöglichen soll.
Die Provenienzforscherin Sarah-Mae Lieverse wird bis Januar 2021 im Stadtmuseum Camburg, der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz, den Städtischen Museen Nordhausen und dem Museum642 – Pößneckner Stadtgeschichte nach diesen Hinweisen suchen. Die vier Museen befinden sich in kommunaler Trägerschaft. Sie sind vor der NS-Zeit gegründet worden bzw. aus Einrichtungen hervorgegangen, die bereits vor der NS-Zeit bestanden. Daher liegt es im Bereich des Möglichen, dass sich in diesen Museen NS-Raubgut unerkannt befindet.
Der Museumsverband Thüringen e. V. erhofft sich zudem Erkenntnisse zur Geschichte des Freistaats und der Museen, ihren Sammlungen und über personelle Verflechtungen der Museumsleiter und der örtlichen Akteure in der Zeit des Nationalsozialismus.
Der Erstcheck des Museumsverband Thüringen e. V. bildet den Auftakt für eine kontinuierliche und weiterführende Erforschung zur systematischen, flächendeckenden und nachhaltigen Suche nach NS-Raubgut im Freistaat Thüringen.
Die finanzielle Förderung mit Bundesmitteln erfolgt durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste.
Museumsverband Thüringen verleiht Bernhard-von-Lindenau-Medaillen an Christa Hirschler und Sabine Hofmann
17. September 2020. – Christa Hirschler, ehemalige Leiterin des Schlossmuseums Sondershausen, und Sabine Hofmann, stellvertretende Direktorin des Lindenau-Museums Altenburg, wurden am 17. September 2020 mit der Bernhard-von-Lindenau-Medaille des Museumsverbands Thüringen ausgezeichnet. Die Verleihung fand im Residenzschloss Altenburg im Rahmen des diesjährigen Verbandstags des MVT statt. Mit der Medaille würdigt der Museumsverband seit nunmehr 25 Jahren einmal im Jahr Personen, die außerordentliche Leistungen für das Thüringer Museumswesen erbracht haben.
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Sabine Hofmann ist seit 1981 für Kultureinrichtungen des Altenburger Landes tätig, seit 2001 ist sie die stellvertretende Leiterin des Lindenau-Museums. „Die Kultur im Altenburger Land in den letzten Jahren ist ohne Frau Hofmann nicht denkbar“, so Dr. Roland Krischke, Direktor des Museums, der sie für die Medaille vorschlug und im Rahmen des Verbandstags die Laudation auf sie hielt. Sabine Hofmann hat nicht nur wichtige wissenschaftliche Arbeit geleistet, sondern zahlreiche wegweisende Entscheidungen der Altenburger Museumslandschaft maßgeblich unterstützt, darunter die aktuelle Neukonzeption des Lindenau-Museums. Zudem hat sie sich stets auch ehrenamtlich für die Thüringer Museen engagiert, etwa im Vorstand verschiedener Museumsvereine und des Museumsverbands Thüringen. Mit der Neueröffnung des Lindenau-Museums im Frühjahr 2023 geht sie nach über 40 Jahren Verdiensten für die Thüringer Museumslandschaft in den Ruhestand. „Wir ehren das jahrzehntelange Wirken einer ungewöhnlich engagierten Museumsfrau”, betonte Dr. Roland Krischke in seiner Laudatio. Die 25. Verleihung der Medaille fand damit nicht nur in Altenburg und damit an der Wirkungsstätte ihres Namensgebers, Bernhard von Lindenau, statt. Sie wurde zudem an eine Museumsmacherin überreicht, die den Großteil ihres beruflichen Weges genau diesem Gelehrten, Mäzen und Kunstsammler gewidmet hat.
Für ihre besonderen Verdienste wurde zudem Christa Hirschler ausgezeichnet. Sie trat am 1. Juni 2020 nach 30-jähriger Tätigkeit für das Schlossmuseum Sondershausen in den Ruhestand. Der Abschied bildet damit eine Zäsur in der Geschichte des Museums. Um ihr Lebenswerk zu würdigen und die Leistungen ihrer Amtszeit anzuerkennen, hat Dr. Carolin Schäfer, ihre Nachfolgerin, Christa Hirschler für die Auszeichnung nominiert und auch die Laudatio auf sie gehalten. Christa Hirschler kam 1990 zum Schlossmuseum Sondershausen, 2002 übernahm sie dessen Leitung. Sie hat das Museum durch zahlreiche Krisen geführt, zudem mehrere wissenschaftliche Schriftenreihen ins Leben gerufen und wichtige literatur- und musikwissenschaftliche Beiträge geleistet. Christa Hirschler entwickelte die heutige Konzeption des Museums, begründete Konzert- und Vortragsreihen und bot zahlreichen Thüringer Künstlern eine Bühne. Unter ihrer Leitung wurde das Museum die anerkannte wissenschaftliche und kulturelle Institution, die es heute ist. „Ihre Leistungen werden mir immer eine Inspiration sein”, betonte Dr. Carolin Schäfer in ihrer Laudation.
Zum jährlichen Verbandstag des Museumsverbandes Thüringen, dem wichtigsten Treffen der Thüringer Museumsszene, kamen Museumsvertreter und -vertreterinnen aus ganz Thüringen im Festsaal des Altenburger Residenzschlosses zusammen, um über aktuelle Themen zu diskutieren und die Weichen für die 237 Mitgliedsmuseen für das nächste Jahr zu stellen. Zudem feierte der Museumsverband Thüringen mit dem Verbandstag sein 30-jähriges Bestehen. In ihrem Grußwort lobte Elke Harjes-Ecker, die Abteilungsleiterin Kultur und Kunst der Thüringer Staatskanzlei, die gute Zusammenarbeit und die Leistungen des Museumsverbands während der vergangenen 30 Jahre.
Bernhard August von Lindenau (1779–1854) war ein bedeutender deutscher Gelehrter, Kunstsammler und -mäzen sowie Staatsmann des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg. 1848 eröffnete er auf dem Altenburger Pohlhof eine eigenes Kunstmuseum für seine Sammlungen inkl. einer Kunstschule, aus dem das heutige Lindenau-Museum hervorging. Der Museumsverband Thüringen e. V. vergibt seit 1995 die Bernhard-von-Lindenau-Medaille. Neben der runden Medaille aus Silber gehören außerdem eine Urkunde sowie eine Anstecknadel oder Kette zur Auszeichnung.
Thüringisch-Hessischer Museumspreis 2020 an zwei Thüringer Museen verliehen
In diesem Jahr wird der Museumspreis der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen zum zehnten Mal vergeben. Die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt erhält den mit 25.000 Euro dotierten Museumspreis selbst, zwei Förderpreise gehen an das das Bauhaus-Werkstatt-Museum Dornburg und das „RadWerk – Kulturstätte am Main“ in Klein-Auheim.
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Die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße wird ausgezeichnet, da hier am Beispiel eines authentischen Ortes auf vorbildliche Weise die Geschichte der Unterdrückung und des Widerstandes während der SED-Diktatur in Thüringen 1949–1989 – und in einem kleineren Ausstellungsteil der NS-Zeit – sowie deren gesellschafts-politische Relevanz aufgearbeitet wird. Im Gebäude der heutigen Gedenkstätte betrieb das Ministerium für Staatssicherheit der DDR eine Untersuchungshaftanstalt.
Für ihre beachtliches Museumskonzept bedachte die Jury zudem die museale Aufarbeitung das Bauhaus-Keramik-Museum Dornburg mit einem Förderpreis, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Hier wird die Kombination von Heimat- und Fertigungsgeschichte didaktisch besonders gut umgesetzt.
Das Bauhaus-Keramik-Museum Dornburg wurde im Juni 2019 am Originalort der Bauhaus-Keramik-Werkstatt eröffnet. Es spiegelt die Keramikgeschichte des 20. Jahrhunderts wider, die sich in der Keramikwerkstatt im Marstall der Dornburger Schlösser abgespielt haben. Mit Lebensbildern und zahlreichen Originalobjekten ergänzt das in einem modernen Anbau befindliche Museum anschaulich die Geschichte der authentischen Werkstatt, in die das Publikum ebenso einen umfassenden Einblick erhält.
Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen lobt den Museumspreis seit 2002 in Kooperation mit dem Hessischen Museumsverband und dem Museumsverband Thüringen in biennalem Rhythmus aus.
Digitales Landesmuseum Thüringen gelauncht
Erfurt, 16. September 2020. – Am 16. September 2020 hat der Museumsverband Thüringen gemeinsam mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sein Digitales Landesmuseum Thüringen (DLMT) eröffnet. Zum 100-jährigen Bestehen des Freistaats präsentiert es den digitalen Besuchern einen Ausschnitt aus den Schatzkammern der Thüringer Museumslandschaft.
„Das DLMT ist unser Geschenk an den Freistaat Thüringen zu dessen 100-jährigem Bestehen, an seine Bewohnerinnen und Bewohner und natürlich an alle Interessierten“, erklärt der Präsident des Museumsverbands Thüringen Dr. Thomas T. Müller. „Ein wunderbares Geschenk zum 100. Geburtstag der „Vereinigten Staaten von Thüringen“, nannte Ministerpräsident Bodo Ramelow das DLMT während der Pressekonferenz im Erfurter Angermuseum. Er zeigte sich begeistert von dessen Möglichkeiten für die Vernetzung und Sichtbarmachung der Thüringer Museumslandschaft.
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Möglich gemacht haben das DLMT 100 Thüringer Museen mit jeweils einem ungewöhnlichen, berühmten oder wertvollen Stück aus ihren Sammlungen. Zusammen zeigen sie 400 Millionen Jahren Geschichte – aus, mit und über Thüringen und über die Landesgrenzen hinaus. Sie repräsentieren die Besonderheit und die Vielfalt der Thüringer Museumslandschaft. „Dem Museumsverband ist es ein wichtiges Anliegen, mit dem DLMT auch kleinen Thüringer Museen eine digitale Plattform zur Verfügung zu stellen“, so Müller.
Das Digitale Landesmuseum Thüringen bietet Neueinsteigern wie routinierten Museumsgästen überraschende und unerwartete Zugänge zur Thüringer Geschichte. Im Mittelpunkt stehen die Geschichten, die mit den ausgewählten Exponaten präsentiert werden. Müller betonte: „Außerdem sollen damit die digitalen Besucherinnen und Besucher neugierig auf die realen Objekte in den Museen selbst werden“.
Die Geschäftsstelle und der Vorstand des Museumsverbands Thüringen haben das DLMT gemeinsam mit der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek sowie mit der digiCULT-Verbund eG umgesetzt. Besonderer Dank gilt zudem der JUSTORANGE Agentur für Informationsästhetik Jena für die technische Umsetzung des DLMT.
Als online-Anwendung zur Thüringer Kulturgeschichte ist das Digitale Landesmuseum Thüringen eingebunden in das digitale Kultur- und Wissensportal „Kulthura“ und läuft auf Basis der vom Museumsverband mitgetragenen Museumssoftware digiCULT.web. Damit stellt das DLMT einen weiteren wichtigen Schritt dar, um die Museen im Freistaat bei der Erfassung und Digitalisierung ihrer Sammlungen zu unterstützen.
Die Ausnahmeregelung für Stickstoff kommt!
Unser Einsatz hat sich gelohnt! Es wird nationale Ausnahmegenehmigungen für die Verwendung von Stickstoff bei der Schädlingsbekämpfung geben. Dies haben die knapp 1.500 Institutionen und Einzelpersonen aus der gesamten EU erreicht, die sich im Anhörungsverfahren geäußert hatten. 76% der Stellungnahmen kamen aus Deutschland…
Mehr dazu finden Sie unter https://www.restauratoren.de/die-ausnahmegenehmigung-fuer-stickstoff-kommt/
Änderung der Kassensicherungsverordnung
Seit dem 1.1.2020 gelten neue Vorschriften für „elektronische Aufzeichnungssysteme, die Kassenfunktion haben”. Aus einigen kleinen Museen erreichten uns Anfragen, ob einfache Kassen „in der Schublade“ weiterhin zugelassen sind: Da die neue Verordnung sich nur auf elektronische Aufzeichnungssysteme mit Kassenfunktion bezieht, dürfen sie weiterhin verwendet werden.
Nur mit elektronischen Aufzeichnungsystemen erzeugte Daten müssen durch eine zertifizierte technische Sicherheitseinrichtung (TSE) gesichert werden. Es besteht eine Pflicht zur Ausgabe von Belegen. Die Kassensysteme und TSEs müssen beim Finanzamt angemeldet und bei einer Außerbetriebnahme ebenso wieder abgemeldet werden.
Betroffen sind computergestützte Kassensysteme oder Registrierkassen oder Systeme, wenn diese der Erfassung und Abwicklung von zumindest teilweise Baren Zahlungsvorgängen dienen könnten. Dies ist unabhängig davon, ob die Geräte eine Geldlade haben oder nicht. Können mit einem Gerät Grundaufzeichnungen erstellt werden oder bare Zahlungsvorgänge erfasst werden greift hier die TSE Pflicht.
Das bedeutet, dass auch bei Verwaltungsarbeitsplätzen, an denen Buchungen vorgenommen werden, die Kassensicherheitsverordnung greift. Hierbei ist es irrelevant, ob die Geräte gemietet, geleast oder gekauft sind, es zählt ausschließlich die Möglichkeit der Nutzung.
Nicht betroffen sind jedoch Fahrscheinautomaten, Fahrscheindrucker, elektronische Buchhaltungs-programme, Taxameter, Automaten oder sonstige Geräte.
Quick Guide Biozide – Kurzinformation für den Verdachtsfall
Aus aktuellem Anlass wurde von der AG Schadstoffe im MVT eine Kurzinformation zum Verhalten bei dem Verdacht auf Biozide im Museum erarbeitet.
Auf zwei DIN A4-Seiten sind in aller Kürze allgemeine Informationen zu Bioziden, Expositionswegen, Vorkommen und Erkennung zusammengestellt. Außerdem werden die Verhaltensregeln im Verdachtsfall, Erste-Hilfe-Maßnahmen, Schutzmaßnahmen sowie Rechte und Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, rechtliche Grundlagen und weiterführende Literatur beschrieben.
In ihrem ureigenen Interesse sind die Mitgliedsmuseen bzw. deren Träger angehalten für die Verbreitung der Kurzinformation in ihren Einrichtungen zu sorgen. Entweder indem sie als Ausdruck direkt an die Mitarbeiter verteilt wird und/oder für alle Mitarbeiter sichtbar an zentralen Stellen (z.B. Pausenraum, Umkleide, Depottüren, Zugängen zu Dachstuhl oder Keller u.ä.) aufgehängt wird.
Hinweis: Betroffene Museen/Träger können sich im Verdachtsfall zuallererst an die Unfallkasse Thüringen wenden, die erste kostenfreie Messungen von Gefahrstoffen an Arbeitsplätzen vornimmt.