Über Bernhard August von Lindenau
Der sächsisch-thüringische Staatsmann, Gelehrte und Kunstsammler Bernhard August von Lindenau (1779-1854) gehörte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts in Deutschland. 1848 eröffnete er auf dem Altenburger Pohlhof ein eigenes Gebäude für seine Kunstsammlungen, unter denen die Kollektion von 180 italienischen Tafelbildern des 13.–16. Jahrhunderts heute einen internationalen Rang einnimmt. Neben der italienischen Renaissance galt seine Vorliebe der Kunst des klassischen Altertums. Von vornherein entwickelte Lindenau die Idee der Stiftung seiner Sammlung an den Staat, denn er verpflichtete sich, die Kunstwerke dauerhaft zu erhalten. Mit dem Museum hatte Lindenau eine Stätte der ästhetischen Bildung gegründet, zu der bereits 1848 eine Kunst- und Zeichenschule gehörte.
Der Museumsverband Thüringen e. V. vergibt seit dem 9. Dezember 1995 anlässlich seines fünfjährigen Bestehens die Bernhard-von-Lindenau-Medaille und möchte mit der Überreichung dieser Ehrenmedaille außerordentliche Leistungen für das Thüringer Museumswesen würdigen. Die runde Medaille aus Silber trägt auf der Vorderseite das Brustbild von Bernhard von Lindenau und auf der Rückseite das Logo des Museumsverbandes Thüringen e. V. Zur Auszeichnung gehören außerdem eine Urkunde sowie eine Anstecknadel oder Kette.
Personenkreis
Auf der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung des MVT werden insgesamt bis zu vier Medaillen vergeben, jeweils maximal eine für verdienstvolle Mitarbeit aus den folgenden Arbeitsfeldern und eine für Personen, die besondere Verdienste für die Thüringische Museumslandschaft erworben haben.
- Direktion/Leitung/Verwaltung
- Wissenschaft/Forschung/Vermittlung (Öffentlichkeitsarbeit, Museumspädagogik)
- Restaurierung/Depots- und Magazine/Technik, Ordnung, Sicherheit
Dabei wird berücksichtigt, dass die Grenzen zwischen diesen Arbeitsfeldern mitunter fließend und nicht immer exakt zu ziehen sind. Beispielsweise leistet die Direktion in den meisten Fällen auch wissenschaftliche Arbeit oder Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler sind für eine gewisse Depotordnung zuständig. Der Idealfall hängt immer vom Zustand und den Möglichkeiten der jeweiligen Einrichtung ab. Bei einem gewissen Umfang von Kandidatinnen und Kandidaten wird die Auswahl zuvorderst davon bestimmt, dass jeweils eine Vertreterin bzw. ein Vertreter aus dem jeweiligen Arbeitsfeld ausgewählt wird.
- Personen des öffentlichen Lebens, Verbandsmitglieder sowie Verbandsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, die sich für die Thüringische Museumslandschaft bzw. für ein Thüringer Museum eingesetzt haben.
Es ist auch die posthume Ehrung möglich.
Vergabekriterien
- Die Museumsleiterinnen und -leiter können Vorschläge bei der Geschäftsstelle des MVT per E-ail an info@museumsverband-thueringen.de bis zum 30. April eines jeden Jahres mit einer schriftlichen Begründung einreichen.
- Die zu Ehrenden der Arbeitsfelder 1 bis 3 sollen mindestens fünf Jahre im Museumswesen erfolgreich tätig gewesen sein.
- Bei den Arbeitsfeldern 1 und 2 ist durchaus auf Arbeitsleistungen über das eigene Haus hinaus zu achten: Inwieweit gibt es beispielsweise Verdienste für die Thüringische Museumslandschaft, hat die Forschungsarbeit überregionale Ausstrahlung oder wird innovative Öffentlichkeitsarbeit geleistet? Bei Arbeitsfeld 3 stehen naturgemäß die Leistungen für das eigene Haus im Vordergrund.
- Über die jährliche Verleihung der Lindenau-Medaille entscheidet der Vorstand des Verbandes in seiner Sitzung im August. Die Vergabe erfolgt jährlich im Rahmen der Mitgliederversammlung.